Frau Präsidentin
Geschätzte Damen u. Herren
Geschätzte Gäste

Ich bin seit 2012 in diesem Rat und durfte in diesen elf Jahren bei so vielen, teils auch heiklen, gar struben Geschäften mitentscheiden.

Aber noch nie hat mich ein Geschäft oder eine Motion emotional so beschäftigt wie diese.

Ich habe in letzter Zeit intensiv, und das könnt ihr mir glauben, mit der Frage befasst.
Atomstrom in Zukunft Ja oder nein?

Über solche Fragen soll man diskutieren, das sehe ich auch so.
Aber wie überall, wo es Vorteile gibt, sind auch Nachteile.

Selbst die Wissenschaft sagt, dass es bei der Gewinnung von Atomstrom noch nicht gelöste Probleme gibt, die auch in den nächsten Jahren nicht gelöst werden können.

Mich macht das sehr nachdenklich, ja es macht mir recht Angst wenn ich nur schon daran denke.

Abfallproblem:
Das Abfallproblem ist nach wie vor noch nicht gelöst. Der entstehende Abfall ist sehr gefährlich und muss während mehreren hunderttausend Jahren gehütet werden. Wellenberg und Glaubenbielen lassen grüssen.

Sicherheit:
Eine 100 % Sicherheit ist technisch nicht möglich, das ist so.
Die Folgen eines Unfalls wären verheerend für Mensch und die Natur. Beweise sind da, denken wir an Tschemobyl und Fukushima.

Uran:
Atomkraftwerke brauchen Uran. Uranvorräte sind beschränkt! Man rechnet 30- 50 Jahre Vorrat und dann ist es aus.

Bauzeit:

Ein Bau eines AKWs mit Planung, Bewilligung und Bau würde auch zwischen 20 u.30 Jahre dauern. Macht das Sinn?

Meine Damen u. Herren, dürfen wir ein so hohes Risiko eingehen?
Und das auf Kosten unserer nächsten Generationen!

Vielleicht müssten wir uns wieder einmal Gedanken machen, was  der Mensch fürs Überleben braucht?

Der Mensch braucht gesunde Luft zum Atmen, sauberes Wasser zum Trinken, und gesunde Nahrung zum Essen und die wird aus unserem Kulturland und aus unseren Ackern geerntet.
Alles andere ist zweitrangig

Meine Damen u. Herren, mit jedem AKW Bau riskieren wir einen Nuklearunfall!
Und wie schon gesagt, ein Nuklearunfall bringt verheerende Folgen mit sich.

Das heisst: Das Wasser wäre verseucht, die Luft vergiftet, das Kulturland und die Acker tot.

Aus toten Acker kann nichts mehr geerntet werden, also kein Brot und keine Kartoffel zum Essen auf dem Tisch.

Dieser lebenswichtige Verlust kann auch nicht mit Strom wieder wett gemacht werden.

Das ist so, darum sag ich, FINGER WEG vom AKW PLANEN !!!

Frage:

Steht es dem Kanton Obwalden zu, in dieser Frage die Initiative ergreifen?
Wäre die Obwaldner Bevölkerung bereit ein AKW oder eine Endlagerstätte im Kanton zu stellen?

Ich glaube eher nicht!

Es gibt wirklich wichtigere Themen, bei denen Obwalden eine Vorreiterrolle einnehmen kann.

Also auch darum : Hände weg , davon!

Im übrigen sammelt ein bürgerliches Komitee seit Sommer 2022 Unterschriften gegen das Verbot neuer Atomkraftwerke. Mit dieser Initiative sollen neue AKWs wieder zugelassen werden. Ich gehe davon aus, dass diese Initiative zustande kommt. Auch von daher ist es absolut unnötig, dass der Kanton auch noch eine Standesinitiative einreicht. Es wird in der Schweiz eine Abstimmung, so oder so geben.

Geschätztes Parlament, die Regierung hat die Ablehnung der Motion ausführlich und einleuchtend begründet. Diese Begründung kann auch die SP Fraktion unterstützen. Ich und auch die geschlossene SP Fraktion schlägt vor, diese Motion nicht zu überweisen.

Ich danke fürs Wort.
Ambros Albert, Kantonsrat SP-Giswil
26. Januar 2023

 

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