Klimainitiative Obwalden eingereicht!

Die SP Obwalden fordert «netto-null» bis 2040 und lanciert die Obwaldner Klimainitiative mit.

Die Klimainitiative wurde mit über 800 Unterschriften eingereicht. Alle Neuigkeiten dazu finden sich auf der Webseite der Klimainitiativen Nidwalden und Obwalden:

Die Initiative verlangt

  • eine ambitionierte Klimapolitik, «netto-null» bis 2040

  • verbindliche Absenkpfade

  • sozialverträgliche Massnahmen

  • Massnahmen ausgerichtet auf eine Stärkung der Volkswirtschaft

Der Initiativtext

Art. 31a (Obwalden)

1
Kanton und Gemeinden sorgen für die Verringerung der Klimaerwärmung und für den Schutz vor deren nachteiligen Auswirkungen.

2
Sie treffen Massnahmen und legen verbindliche Absenkpfade fest, damit die Treibhausgasemissionen spätestens ab 2040
klimaneutral sind.

3
Die Massnahmen sind insgesamt auf eine Stärkung der Volkswirtschaft auszurichten sowie umwelt- und sozialverträglich
auszugestalten. Sie beinhalten insbesondere Instrumente der Innovations- und Technologieförderung.

4
Der Kanton setzt sich beim Bund für die erforderlichen Rahmenbedingungen ein.

Die Begründung

Der Klimawandel der vergangenen 50 bis 60 Jahre ist in erster Linie auf die menschlichen Treibhausgasemissionen zurückzuführen. Er wird durch Treibhausgase in der Atmosphäre verursacht. Seit Beginn der Industrialisierung ist die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre aufgrund der menschgemachten Emissionen immer weiter gestiegen. Die erhöhte Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre hat Auswirkungen auf die Luft- beziehungsweise Meerestemperatur: Die Temperatur auf der Erde steigt.

Während es im globalen Mittel seit Beginn der Industrialisierung rund 1 °C wärmer geworden ist, wird in der Schweiz im selben Zeitraum ein Temperaturanstieg von fast 2 °C registriert. In der Schweiz steigt die Temperatur damit doppelt so schnell wie im weltweiten Durchschnitt.

Die Schweiz hat sich mit der Unterzeichnung des internationalen Klimaabkommens von Paris zur Reduktion des Ausstosses von Treibhausgasen verpflichtet. Das Ziel ist, die durchschnittliche globale Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen.

Neben Massnahmen auf Bundesebene braucht es auch aktives Engagement auf Kantons- und Gemeindeebene, um die vertragliche Verpflichtung zu erfüllen. Mit dem Klimaschutz-Artikel in der Kantonsverfassung werden das Fundament und die Leitplanken für Kanton und Gemeinden geschaffen, um die notwendigen Massnahmen zu treffen.

Zahlreiche wissenschaftliche Studien in der Schweiz und auf internationaler Ebene belegen, dass wir einen klimaneutralen Pfad einschlagen müssen und es dazu die Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft braucht. Also ein Leben mit Netto-Null-Emissionen und ohne fossile Energien.

Die öffentliche Diskussion zeigt, dass sich viele Menschen für den Klimaschutz aussprechen – sogar dafür auf die Strasse gehen. Umweltschutz und Klimawandel gehören zu den wichtigsten Problemen auf dem Sorgenbarometer der Schweizer Bevölkerung und müssten ihrer Ansicht nach an erster Stelle gelöst werden.

Auch viele Unternehmen haben sich ambitionierte Ziele gesetzt, darunter weltbekannte und global agierende Konzerne. Aber auch KMU in der Schweiz setzen sich Ziele, die von CO2-Neutralität ab 2020 bis zu Negativemissionen im Jahr 2030 reichen. So will zum Beispiel die grösste Versicherung der Schweiz, nach eigenen Angaben, bis 2025 mit ihrem Betrieb Netto-Null-Emissionen erreichen.

Die Klimainitiative fordert, dass der Kanton Obwalden bis 2040 klimaneutral werden soll. Das heisst, dass Massnahmen definiert werden, damit der Austoss von Treibhausgasen pro Einwohner/in soweit reduziert wird, dass sie auf natürlichem Weg - bespielsweise durch Pflanzen und Bäume - kompensiert werden können. Dieses Ziel müssen wir gemeinsam anpacken.

Karin Flühler-Gutzwiller

Kantonsrätin Engelberg

Wetter und Klima haben einen Zusammenhang. Die Unwetter letzten Sommer zeigten, dass die Klimaveränderung bei uns angekommen ist. Die Frage ist, ob wir uns dieser Herausforderung bewusst stellen oder die Augen vor der Realität schliessen.

Peter Lötscher

Kantonsrat Engelberg

Wir brauchen klimafreundliche Lösungen für Wohnen, Leben, Arbeiten, Mobilität und Freizeit - schnell! Handeln wir jetzt - für eine lebenswerte Zukunft unserer Kinder!

Annemarie Schnider

Kantonsrätin Sachseln

…zu teuer, nur Obwalden bringt eh nichts… Wollen wir unseren Grosskindern von diesen Ausreden erzählen oder von unserm Willen? JA zu einer wirksamen Klimapolitik.

Josef Allenbach

Kantonsrat Kerns

Eine ambitionierte Klimapolitik beginnt mit einem Ziel. Mit «netto-null» 2040 schaffen wir die Grundlage für eine verantwortungsvolle, vorausschauende Klimapolitik in Obwalden.

Benjamin Kurmann

Präsident SP Obwalden

Die Klima- und die Biodiversitätskrise sind die zwei drängensten Herausforderungen unserer Zeit. Sie müssen gemeinsam angegangen werden. Jetzt. Wir können nicht länger warten

Christina Niederberger

SP Frauen