Der Lehrplan 21 erfordert für die Volksschule eine neue Stundentafel. Der Regierungsrat hat deshalb auf Antrag des Bildungs- und Kulturdepartements am 31. März 2015 die neue Stundentafel in erster Lesung verabschiedet und das Departement damit beauftragt, ein Vernehmlassungsverfahren durchzuführen. Auch die SP Obwalden wurde eingeladen, Stellung zu nehmen.

Die SP Obwalden unterstützt den Vorschlag, bereits in der Primarschule das Tastaturschreiben mit je einer Lektion in der 5. und 6. Klasse einzuführen. Allerdings beantragen wir, dass das Tastaturschreiben in einem Intensivmodul eingeführt wird und erst im Anschluss, wie vom BKD vorgeschlagen, in Eigenregie weiter geübt wird. Beim vorgestellten Modell, dass die Kinder sich in Eigenregie mittels eines Programms das Tastaturschreiben aneignen, befürchten wir, dass sich die Schere zwischen «digital natives» und «nicht digital natives» weiter auseinanderspannt. Statt einer Erhöhung der Stundenzahl in den NMG-Fächern schlägt die SP Obwalden vor, diese Lektion dem Fach TTG in Kombination mit dem Modul Tastaturschreiben zu Gute kommen zu lassen. D.h. wir stellen uns vor, dass die Kinder während einem halben Jahr intensives Tastaturschreibetraining erhalten und in den anderen 1.5 Jahren in einer zusätzlichen TTG-Lektion unterrichtet werden. Ausserdem spricht sich die SP Obwalden gegen eine Reduktion von alternierendem Deutschunterricht in der 2. Klasse aus, da im Halbklassen-Unterricht sowohl integrierte, hochbegabte wie auch schwache Kinder optimal gefördert werden können.

Auf Stufe Orientierungsschule spricht sich die SP Obwalden vehement gegen einen Abbau von Englischlektionen aus. Ein Beherrschen der Weltsprache wird in verschiedensten Berufen vorausgesetzt, deshalb ist es wichtig, dass die Jugendlichen in der Oberstufe weiterhin genug in dieser Sprache trainiert werden. Neu wird das Fach Medien und Informatik angeboten. Die Dotation mit lediglich einer Lektion im 7. Schuljahr und nur einem Wahlfachlektion im 9. Schuljahr erscheint uns allerdings zu tief. Wir unterstützen den Vorschlag des Lehrervereins Obwalden für mindestens 2 Pflichtlektionen und eine Wahllektion im dritten Zyklus. Diese Medien- und Informatikkompetenzen sind für unsere Jugendlichen zukunftsentscheidend und dürfen deshalb unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Da viele unserer Jugendlichen ferner weiterführende Schulen in Luzern besuchen, ist es besonders wichtig, dass sie gegenüber den Luzerner Jugendlichen diesbezüglich nicht benachteiligt werden.

Die Anpassung der Stundentafel ist eine wichtige und weisende Entscheidung für die Zukunft der Kinder, der Schule und der Gesellschaft. Grundsätzlich stellt sich uns deshalb die Frage, ob gute Bildung wirklich, wie im Vernehmlassungstext gefordert, kostenneutral sein muss.

2015-Vernehmlassung-Stundentafel-Lehrplan-21

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