Es handelt sich beim Lehrplan 21 um ein Gemeinschaftswerk. Das Ziel zu einer Harmonisierung ist eine einmalige Sache, weshalb es sehr wichtig ist, dass das Projekt gelingt. Hierfür müssen die Mindestansprüche in verschiedenen Fächer jedoch nochmals anpasst werden.
Zudem ist für das gute Gelingen des Gemeinschaftsprojektes ist ein guter und gemeinsamer Start sehr wichtig. Die Einführung soll bei den 21 Kantonen gut abgesprochen werden und innerhalb von einer kleinen Zeitspanne passieren.
Dieses Gelingen hängt stark davon ab, wie die Einführung und Umsetzung des Lehrplans in der Praxis geplant ist. Die Lehrpersonen müssen gestärkt und unterstützt werden. Weitere Vorteile des Lehrplans ist die Erleichterung für umziehende Familien, die Bündelung der Energien für Lehrpersonen und deren Aus- und Weiterbildung. Er kann in unterschiedlichsten Schulstrukturen angewendet werden, auch der Kindergarten gehört dazu. Deshalb muss in Obwalden umgehend die Einführung des 2‑Jahreskindergartens diskutiert werden. Mit der Vielfalt der Menschen braucht es für den Aufbau das 2. Kindergartenjahr.
Der Aufbau des Lehrplans ist sehr komplex und für den täglichen Gebrauch wenig benutzer freundlich. Die Formulierungen der Kompetenzen sind oft sehr wissenschaftlich und fordern von Lehrpersonen einen Transfer in den Schulalltag. Wie bereits erwähnt, sind die Mindestansprüche in verschiedenen Fächern wie z.B. Deutsch, Mathematik in verschiedenen Stufen zu hoch angesetzt und sollen für Einführung nochmals überprüft werden.
Für alle überfachlichen Themen sollen klare Zeitgefässe gelten, damit diese nicht zu kurz kommen. Wir haben ansonsten Bedenken, dass diese Fächer aufgrund zu grosser Ueberbelastung zu kurz kommen.
Beim Gestalten von Lernumgebung und Unterrichtseinheiten ist es wichtig, differenzierte LWB anzubieten und geeignete Lehrmittel zur Verfügung zu stellen. Im Speziellen für denLehrplan Französisch ist dringender Handlungsbedarf bei einem geeigneten Lehrmittel erforderlich, damit die im Lehrplan geplanten Kompetenzen eingehalten werden können. Dies ist mit dem momentanen Lehrmittel nicht möglich.
Im Lehrplan ist die Bedeutung von Englisch gegenüber allen erwähnten Sprachen untergeordnet. Im Lehrplan ist Französisch viel stärker gewichtet. Unseres Erachtens sollen beide Sprachen gleich gewichtet und in diesem Sinne Englisch dem Lehrplan Französisch gleich gestellt werden.
Aufgrund dem momentanen Ausbildungsstand der jetzigen Lehrpersonen bestehen im Weiteren Fragezeichen, ob die Rahmenbedingungen stimmen, dass ICT und Medien genügend Platz im fächerübergreifenden Unterricht erhalten. Deshalb schlagen wir vor, dass für die Vermittlung und Förderung der grundlegenden Kompetenzen im Bereich ICT und Medien ein eigenes Zeitgefäss angeboten wird, in welchem daraufhin ausgebildete Lehrpersonen diese Fachinhalte unterrichten.
Denkbar ist auch eine Erweiterung des Fachgebietes „Natur, Mensch, Gesellschaft“ in „Natur, Information, Mensch, Gesellschaft“ mit dem eigenen Fach „Information, Kommunikation, Kooperation” auf Sek 1 – Stufe.
Sarnen, 21.11.13 – Nicole Wildisen
Antworten der SP Obwalden zum Fragebogen zur Vernehmlassung “Lehrplan 21” im Kanton Obwalden:
Fragebogen zur Vernehmlassung “Lehrplan 21” im Kanton Obwalden