Nicht nur in Ob- und Nidwalden wird auf Vernehmlassungsstufe quer durch Parteien und Lehrerverbände zu Recht bezüglich Lehrplan 21 kritisiert. Selbst vom Dachverband der Schweizer Lehrerinnen und Lehrer hagelt es Kritik. Das stimmt nachdenklich. Wurden denn keine Vertreter/innen dieses Dachverbands für die Erstellung dieses wichtigen Harmonisierungswerkes mit einbezogen? Es sind doch schliesslich die Lehrpersonen, die dann für die Umsetzung verantwortlich sind.

Das Verbesserungspotenzial ist enorm und wird seine Zeit beanspruchen. Die auf Herbst 2014 geplante Einführung sollte dringend verschoben werden. Die Zeit drängt nicht und es ist viel wichtiger, dass dieses Gemeinschaftswerk tauglich ist. Hierfür müssen die Mindestansprüche in verschiedenen Fächern nochmals anpasst werden. Auch der Fremdsprachenunterricht soll nochmals unter die Lupe genommen werden. Ist es sinnvoll, dass zwei Fremdsprachen bereits in der Primarschule gelernt werden? Gibt es aber nicht noch viel mehr Durcheinander, wenn das Fremdsprachenobligatorium an der Primarschule auf nur noch eine Fremdsprache reduziert wird? Dies würde nämlich bedeuten, dass auf Oberstufe und insbesondere im Langzeitgymnasium mit unterschiedlichem Wissensstand gestartet würde. Wer wird da benachteiligt? Oder muss sich jedes Kind bereits in der 5. oder allenfalls schon in der 3. Klasse entscheiden, ob es ein Gymnasial-, A- oder B-Schüler sein will? Das sind m.E. wichtige Fragen, die bis anhin bezüglich Einführung eines fakultativen Fremdsprachenmodells auf Primarstufe nicht diskutiert wurden. Ich hoffe, dass die Bildungsverantwortlichen für die Beantwortung dieser Frage die wertvollen Erfahrungen der Lehrpersonen mit einbeziehen. Es sind Fragen, die vor Einführung des Lehrplans 21 beantwortet sein sollen.

Nicole Wildisen, Kantonsrätin SP Obwalden, 27.11.2013

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